private equity

Das klassische Sparen lohnt sich immer weniger …

Was ist private equity?

Private equity ist die Investition in der Realwirtschaft. Privat equity bezeichnet alle Unternehmensbeteiligungen, die nicht öffentlich, sprich über die Börse, gehandelt werden. Alle Unternehmen, die nicht Aktiengesellschaften sind, sind somit private equity – finanziert. Aber auch bei Aktiengesellschaften sind oftmals nicht alle Aktien frei handelbar. Große Aktienpakete können durchaus auch private equity finanziert sein (= Namensaktien). Die Anlagemöglichkeiten sind vielfältig. Die kleine Garagen-Tüftler-Firma braucht Geld, um ihr junges Produkt zu vermarkten. Ein etabliertes Unternehmen braucht Geld zum Wachstum. Ein erfolgreicher Firmeninhaber hat keinen Nachfolger und verabschiedet sich in den Ruhestand, in dem er das Unternehmen an eine private equity – Gesellschaft verkauft.

Vorteile für das Unternehmen

Für mein eigenes kleines Unternehmen reichte mein privates Vermögen zur Finanzierung aus. Sobald die Sache größer wird, benötigt das Unternehmen jedoch in der Regel Beteiligungen von Dritten zur Finanzierung. Für junge Unternehmen, die mit neuen Geschäftsideen an den Markt kommen wollen, ist dies oft die einzige Möglichkeit, das benötigte Kapital zu erhalten. Banken verlangen zur Kreditvergabe bestimmte Sicherheiten, die diese start-ups in der Gründungsphase nicht liefern können. Neben dieser spezifischen Problematik der Geldbeschaffung ist es für Unternehmen auch oft sinnvoller, neue Eigenkapitalgeber zu suchen, als Fremdkapital aufzunehmen. Der Fremdkapitalgeber muss immer mit Zinsen bedient werden, auch in schlechten Phasen, damit droht dem Unternehmen unter Umständen die Gefahr der Insolvenz. Der Miteigentümer hingegen bekommt nur dann eine Dividende, wenn Gewinn erwirtschaftet wird. Mit diesem kann man also saure Zeiten besser überdauern. Durch Verbreiterung der Eigenkapitalbasis erhöht sich sogar die Kreditwürdigkeit.

Vorteile für den Investor

Doch nicht nur für das Unternehmen, auch für den Investor tun sich eine Reihe von Chancen auf. Als Kreditgeber bekommt er seine fest definierten Zinsen und das war’s. Als Miteigentümer ist er am Gewinn des Unternehmens beteiligt, und der sollte wohl bei einem gesunden Unternehmen über dem Fremdkapitalzinssatz liegen. Auch die Tatsache, dass die Investition in private equity Beteiligung an Produktivkapital bedeutet, welches den Investor vor Inflationsgefahren schützt, ist ein wichtiges Argument.

Beteiligungen nach Unternehmensgrößen

Private equity – Beteiligungen lassen sich nach bestimmten Unternehmensphasen unterschieden: das venture oder risk capital für das oben beschriebene junge Unternehmen, die management-buy-in – Finanzierung für das etablierte Unternehmen, das wachsen will oder den erfolgreichen Unternehmer, der keinen eigenen Nachfolger aufbauen konnte und schließlich die mega buy outs, das sind Übernahmen ganzer Industrien.

Risiken von private equity

Verbraucherschützer warnen regelmäßig Kleinanleger vor Investitionen in private equity. Sie argumentieren, dass die Risiken nur für große Vermögen tragbar seien.

Richtig ist, dass es Risiken gibt und man sich derer bewusst sein sollte. Aufgrund der mit der Anlage verbundenen Risiken sollte niemals das gesamte Vermögen in private equity investiert werden. Dieser Grundsatz gilt übrigens auch für große Vermögen und auch für alle anderen Anlageklassen.

Richtig ist aber auch, dass die Renditechancen bei private equity von keiner anderen Anlageklasse erreicht werden. Das gilt vor allem im aktuellen Niedrigzins- und Inflationsumfeld, bei dem die „sicheren“ Rentenanlagen vor allem eins sicher bieten: Kaufkraftverluste aufgrund von über den Zinsen liegenden Inflationsraten. Gerade diejenigen Sparer, die über nicht so große Vermögen verfügen, sind darauf angewiesen, mit guter Rendite ihr Vermögen zu vermehren. Große Vermögen vermehren sich auch bei geringen Renditen fast von selbst. Insofern darf die Frage erlaubt sein, warum man Kleinsparer von guten Renditemöglichkeiten ausschließen soll.

Die Risiken von private equity sind nicht schwer zu erkennen. Es handelt sich um unternehmerische Beteiligungen und erfolgreich ist die Sache nur dann, wenn das Unternehmen gut läuft. Managementfehler, Konjunkturtäler oder an den Markterwartungen vorbei produzierte Ware können dem schnell zuwiderlaufen. Beim jungen Unternehmen sind Prognosen über seine Zukunft ganz unmöglich.

Große Investoren legen ihr Kapital in private equity-Fonds an

Solche Risiken sind nur noch für sehr große Investoren zu tragen. Daher ist private equity klassisch ein Bereich, in dem sich institutionelle Anleger bewegen. Für diese jedoch ist private equity zwingend eine Vermögensklasse, die zu ihrer breit aufgebauten Vermögensstrategie dazu gehört. Große Stiftungsvermögen sind traditionell stark in private equity investiert, ebenso Pensionsfonds und Versicherungen. Dabei tätigen diese nicht unbedingt Einzelinvestitionen, denn sie wollen Geld so anlegen, dass sie sich nicht laufend darum kümmern müssen. Sie investieren in Fonds, die ihnen das operative Geschäft abnehmen.

Risikominimierung für private equity-Investitionen

Für Unternehmensbeteiligungen gibt es die Möglichkeit der Risikostreuung über Investmentfonds. Fonds für Unternehmensbeteiligungen bzw. für private equity werden als geschlossene Investmentfonds aufgelegt. Geschlossene Investmentfonds beziehen sich auf ein oder mehrere genau definierte Anlageobjekte, haben feste, meist lange Laufzeiten und bergen sowohl erkleckliche Chancen als auch erhebliche Risiken bis hin zum Totalverlustrisiko. Objekte solcher Fonds können Containerschiffe sein, Windkraftanlagen, große Gewerbeimmobilien und eben Unternehmensbeteiligungen.  

Geschlossene Investmentfonds

Geschlossener Investmentfonds bedeutet: diese Fonds können nicht laufend über die Börse ge- und verkauft werden. Zu Beginn gibt es einen bestimmten Investitionszeitraum. Ist dieser zu Ende, wird der Fonds geschlossen und kein weiterer Anleger kann in den Fonds investieren. Mit dem eingesammelten Investitionskapital tätigt das Kapitalanlagemanagement dann seine Investitionen. Die Laufzeit eines solchen Fonds ist von vornherein festgelegt. Vor Ablauf dieser Zeit kann ein Anleger seine Investition nicht verändern, vor allem kann er sie nicht vorzeitig auflösen. Sein Geld ist also während dieser ganzen Zeit gebunden. Am Ende der Laufzeit wird der Fonds aufgelöst und der erlöste Betrag wird an die Anleger ausgeschüttet. Erst dann weiß der Anleger, mit welcher Rendite er sein Geld angelegt hat.

Privatanleger verfügen in der Regel nicht über Volumina, die eine direkte Unternehmensbeteiligung ermöglichen. Vor allem wäre es für die Vermögensstruktur von privaten Sparern auch nicht vernünftig, ein so hohes Risiko einzugehen. Wichtig ist hier das Fondsprinzip. Das Risiko, dass der kleine Garagentüftler den Sprung in den Markt nicht schafft, muss durch etablierte Unternehmen abgefedert werden. Liegt bei einem Einzelinvestment das Risiko des Totalverlustes deutlich auf der Hand, reduziert sich dieses Risiko mittels eines Investmentfonds bereits deutlich. Trotzdem bleibt es auch dabei noch zu hoch für kleine Investoren. Auch ein einzelner Fonds kann durchaus in Schieflage geraten, wenn ein großes Investment fehlschlägt, dazu sind in diesem Bereich die Summen, um die es geht, einfach zu hoch.

Das Dachfonds-Prinzip

Die Lösung für dieses Problem heißt Dachfonds. Dachfonds sind Fonds, die wiederum in andere Investmentfonds investieren. Dachfonds gibt es nicht nur für private equity, sondern auch für Immobilien- und Aktienfonds. Damit wird die Risikostreuung perfektioniert. Bei Verbraucherschützern stehen Dachfonds durchaus in der Kritik, da alle Gebühren, die bei Investmentfonds anfallen, doppelt auftreten: beim Dachfonds und bei den Basis – Investmentfonds. Die Frage ist jedoch: möchte ich vor allem Gebühren vermeiden oder möchte ich in erster Linie meine Renditemöglichkeiten optimieren und mein Risikopotenzial begrenzen? Gerade im Bereich private equity ist ein Investment nur über Dachfonds empfehlenswert.

Anlageobjekte in private equity – Fonds

Bei private equity – Fonds weiß der Anleger bei Auflegung des Fonds noch nicht oder bestenfalls nur zum Teil, in welche Unternehmen der Fonds sein Geld anlegen wird. Diese Fonds sind daher so genannte „blind pools“. Das liegt in der Natur der Sache, denn so lange man nicht weiß, wie viel Geld an Investitionssumme zusammenkommt, kann man nicht investieren. Steht die Anlagesumme fest, geht das Management auf Einkaufstour. Das gleiche gilt für den Dachfonds: erst wenn er weiß, über wie viel Kapital er verfügt, wählt er die Einzelfonds aus, denn das Kapital soll ja im Sinne der Risikostreuung möglichst gleichmäßig auf viele Einzelfonds verteilt werden.

Für Verbraucherschützer ist dies ein Kritikpunkt, da der Anleger ihrer Meinung nach die Katze im Sack kauft. Das stimmt allerdings nur in einem gewissen Grade und ist bei dieser Form der Anlage tatsächlich nicht anders zu machen. Ohnehin ist es die Frage, inwiefern die genauen Firmenbezeichnungen den potentiellen Investor klüger machen. Beim offenen Investmentfonds kann er im Jahresbericht nachlesen, in welche Firmen der Fonds investiert ist (allerdings zum Stichtag 31.12., das kann bei Anlage schon wieder ganz anders sein, denn der offene Investmentfonds ändert sein Portfolio laufend). Eine Vielzahl der aufgeführten Unternehmen wird ihm dabei jedoch völlig unbekannt sein. Der Anleger muss also immer eine große Portion Vertrauen in die von den Fonds getroffene Firmenauswahl haben, egal ob beim offenen oder beim geschlossenen Investmentfonds.

Warum ist private equity ein wichtiger Baustein der Vermögensanlage?

Nach dieser Risikoauflistung mag man geneigt sein zu fragen, warum eine solche Anlage in ein auf Werterhaltung ausgelegtes Depot überhaupt aufgenommen werden sollte. Die Antwort ist einfach: Je mehr Anlageklassen man berücksichtigt, um so stabiler verhält sich insgesamt ein Depot.

Niemand kann in die Zukunft schauen. Auch die Profis, die Mischfonds managen und für sich in Anspruch nehmen, den richtigen Zeitpunkt zur Umschichtung des Vermögens zu finden, liegen hin und wieder daneben. Ein sehr gewichtiges Argument für private equity-Dachfonds ist die Tatsache, dass alle börsennotierten Vermögenswerte immer wieder aufgrund von Spekulationsverhalten in Blasen laufen, bei deren Platzen der auftretende Crash die gesamte Vermögensklasse in Mitleidenschaft zieht, egal wie gut die Basiswerte sind und wie gut ein Fondsmanager sein Handwerkszeug versteht und aufgestellt ist. Solchen irrationalen Bewertungen („Börse ist Psychologie“) entzieht sich private equity weitgehend. Auch das trägt zur Verstetigung der Wertentwicklung des Gesamtvermögens bei. Und schließlich: wer im derzeitigen Marktumfeld eine einträgliche Rendite erwirtschaften möchte, dem bleibt gar nichts anderes übrig als dort zu investieren, wo die Gewinne erwirtschaftet werden: in der Realwirtschaft.

Prognosen für Chance und Risiko von private equity

Da das Thema private equity von hohem volkswirtschaftlichen Interesse ist, gibt es dazu eine ganze Reihe von wissenschaftlichen Untersuchungen, die Aussagen über Chancen und Risiken treffen. Sobald in einem Dachfonds mehr als 20 verschiedene private equity – Fonds enthalten sind, sinkt das Risiko, einen Totalverlust zu erleiden, auf unter 1 %.

Die Renditeerwartungen bei private equity sind so unterschiedlich wie das Risikopotential. Wenn der kleine Garagentüftler richtig einschlägt, sind Renditen von mehreren hundert, gar tausend Prozent möglich. Welche Eigenkapitalrenditen etablierte Firmen erwarten, verdeutlicht das Beispiel der Deutschen Bank, die vor einigen Jahren eine Warnung an ihre Investoren herausgab, weil die Rendite für 2013 auf nur noch 25 % gesunken war. Schafft der Mann aus der Garage nebenan es jedoch nicht und das Investment ist verloren, ist das ein Totalverlust und das geht zu Lasten der Gesamtrendite des Fonds.

Das Risiko des Totalverlustes des in private equity – Dachfonds angelegten Geldes ist sehr unwahrscheinlich, aber eben nicht unmöglich. Daher sollte man in eine solche Anlage nur so viel Geld investieren, wie man im Extremfalle auch verschmerzen kann.

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